Rebecca Hunold (Fachredakteurin)
Epilieren ist eine langanhaltende und effektive Methode zur Haarentfernung – wenn du es richtig machst. Im Folgenden erfährst du, welche Vor- und Nachteile diese Methode hat, was du beim Epilieren beachten musst und welche typischen Anwendungsfehler du vermeiden solltest.
Inhalt
Was ist Epilation?
Epilation ist eine Methode zur Entfernung von Körperhaaren, bei der das Haar samt Haarwurzel entfernt wird. Zur Epilation benötigst du einen Epilierer, auch Epilier-Gerät genannt. Der Epilierer ähnelt einem Rasierapparat, unterschiedet sich aber grundlegend im funktionalen Aufbau.
Der Kopf des Gerätes verfügt über viele kleine Pinzetten. Die Haare werden nicht an der Oberfläche abgeschnitten, sondern mittels der rotierenden Walzen inklusive Haarwurzel herausgerissen.
Meistens nutzen Frauen die Methode zur Entfernung der Bein- und Achselhaare. Die Epilation eignet sich aber auch zur Enthaarung der Bikinizone, im Intimbereich, der Arme und im Gesicht. Dabei ist zu beachten, dass der Epilierer für den jeweiligen Bereich geeignet ist und über passende Aufsätze verfügt.
Haare entfernen mit dem Epilierer
Was du bei der Wahl des Epilierers beachten musst
Der Kauf eines Epilierers ist eine größere Investition, da das Gerät mehrere Jahre hält und nicht ständig ausgetauscht werden muss.
Deswegen lohnt es sich, bei der Wahl des Epilierers auf die Qualität zu achten und etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Je nach Marke kostet ein Epilierer zwischen 20 und 150 Euro.
Du solltest bei der Auswahl deines Epilierers im Hinterkopf behalten, wofür du ihn später verwenden möchtest.
Wenn du deine Beine und Achseln epilieren willst, brauchst du einen anderen Aufsatz, als wenn du deinen Intimbereich oder sogar dein Gesicht epilieren möchtest.
Zudem hast du die Möglichkeit, die Epilation in der Badewanne oder unter der Dusche durchzuführen. Dazu solltest du einen kabellosen und wasserfesten Epilierer wählen.
Zuletzt gibt es Epilierer mit verschiedenen Geschwindigkeitsstufen. Das empfiehlt sich vor allem für Epilier-Anfänger, da du dich so langsam an das Ziepen beim Epilieren gewöhnen kannst.
Vorteile von Epilieren
Der überzeugendste Punkt beim Epilieren ist, dass es die Haare mit ihrer Wurzel entfernt und somit für glatte und weiche Haut ohne Stoppeln sorgt. Dieser Effekt hält sogar bis zu vier Wochen an. Erst dann wachsen die nächsten Härchen nach. Die Epilation musst du also viel seltener anwenden als die Rasur.
Darüber hinaus mindert Epilieren auch langfristig das Haarwachstum. Ähnlich wie beim Waxing oder Sugaring verändert sich mit der Zeit die Haarstruktur und die ungewollten Haare wachsen dünner und heller nach.
Die Epilation erfolgt zudem komplett ohne Laserstrahlung oder Chemie. Diese Methode kann daher keine Hautunverträglichkeiten durch Inhaltsstoffe hervorrufen.
Epilieren ist schon bei sehr kurzen Haaren möglich. Das bringt den Vorteil, dass du nicht wie beim Waxing oder Sugaring darauf warten musst, dass deine Haare auf eine bestimmte Länge nachgewachsen sind. Du kannst die Haare entfernen, bevor sie überhaupt richtig sichtbar werden.
Zu guter Letzt musst du nichtständig neue Einwegrasierer oder Klingen kaufen wie bei der Rasur. Das schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Nachteile von Epilieren
Epilation ist eine schmerzhafte Methode
Der größte Nachteil beim Epilieren ist der Schmerz. Da beim Epilieren die Haare samt Wurzel ausgerissen werden, ist diese Methode deutlich schmerzhafter als die Rasur.
Außerdem reizt die Prozedur die Haut, was eine Rötung der Haut zur Folge hat. Nach dem Epilieren braucht deine Haut also etwas Zeit, um sich zu regenerieren.
Epilieren ist zudem relativ zeitaufwändig. Je nachdem welchen Bereich du epilieren möchtest, musst du etwas mehr Zeit einplanen, als du normalerweise für eine Rasur benötigst.
Langfristig gesehen spart man wiederum Zeit, da das Ergebnis einer Epilation viel länger anhält als das einer Rasur.
Richtig epilieren mit diesen Tipps
Die Vorgehensweise beim Epilieren unterscheidet sich von anderen Haarentfernungs-Methoden. Folgende Tipps zeigen, wie du richtig epilierst. So erhältst du das bestmögliche Ergebnis und die Epilation verläuft möglichst ohne Schmerzen.
Richtige Haarlänge abwarten
Grundvoraussetzung ist, dass deine Haare die richtige Länge haben. Die ideale Länge fürs Epilieren liegt zwischen 0,5 und 5 Millimetern. Wenn deine Haare zu lang sind, solltest du sie vor dem ersten Epilieren rasieren und ein paar Tage warten, bevor du zur Epilation ansetzt.
Genügend Zeit einplanen
Dann ist es wichtig, dass du dir und deiner Haut genügend Zeit lässt. Einerseits solltest du für die Epilation mehr Zeit einplanen als für eine Rasur, da du den Epilierer langsamer über die Haut führen musst. Besonders am Anfang solltest du dir ausreichend Zeit nehmen, um dich in Ruhe an die Methode zu gewöhnen.
Auf der anderen Seite braucht auch deine Haut nach der Prozedur etwas Zeit, um sich von der Reizung zu erholen. Es bietet sich also an, die Anwendung im Voraus zu planen und idealerweise abends anzusetzen. Dann können sich Hautirritationen bis zum nächsten Morgen beruhigen.
Haut vorbereiten
Vor dem Epilieren die entsprechende Stelle vorbereiten
Vor dem Epilieren solltest du deine Haut mit einem Peeling vorbereiten. Dadurch werden bereits abgestorbene Hautschuppen entfernt und das Risiko für eingewachsene Haare sinkt.
Zusätzlich kannst du den Bereich, den du epilieren möchtest, mit einer Bürste oder einem Schwamm massieren. Das fördert die Durchblutung und die Haare lassen sich leichter und schmerzfreier entfernen.
Richtigen Aufsatz wählen
Nun ist es wichtig, dass du den richtigen Aufsatz wählst. Je nach Modell gibt es extra Aufsätze für eine großflächigere Haarentfernung, Aufsätze für empfindliche Körperstellen oder Gesichtshärchen und Massageaufsätze für ein weniger schmerzhaftes Epilieren.
Unter Wasser epilieren
Unter Wasser ist das Epilieren einfacher
Je nach Epilierer hast du außerdem die Möglichkeit, entweder trocken oder nass, in der Badewanne oder unter der Dusche zu epilieren.
Die Nass-Epilation hat den Vorteil, dass es schmerzfreier ist und du das Epilier-Gerät besser reinigen kannst.
Gegen die Wuchsrichtung arbeiten
Nun zum eigentlichen Teil: Bewege den Epilierer aufwärts und immer entgegen der Wuchsrichtung der Haare. Das richtet kürzere Haare auf, womit auch sie erfasst werden können.
Langsame Bewegungen durchführen
Achte darauf, dass du stets mit langsamen und langgezogenen Bewegungen über deine Haut fährst. Wenn du den Epilierer zu schnell bewegst, besteht die Gefahr, dass Haare nur abbrechen. Diese Härchen können dann vom Epilierer nicht mehr erfasst werden und wachsen unter Umständen ein.
Nach dem Epilieren pflegen
Nach dem Epilieren die Haut mit Feuchtigkeit versorgen
Direkt nach dem Epilieren solltest du deine Haut mit einer beruhigenden und feuchtigkeitsspendenden Körperlotion versorgen. Das lindert Reizungen und fördert die Erholung der Haut.
Außerdem solltest du auch in den Wochen nach der Epilation auf entsprechenden Hautpartien regelmäßig ein Peeling anwenden, um das Einwachsen der nachkommenden Stoppeln zu verhindern.
Regelmäßig wiederholen
Zu Beginn solltest du die zu enthaarenden Stellen jede Woche epilieren, um alle Haare in verschiedenen Wachstumsphasen zu erwischen.
Nach einem Monat kannst du die Zeit zwischen den Anwendungen stetig verlängern und musst die Haare nur noch alle paar Wochen entfernen.
Mit zunehmender Anzahl der Anwendungen nimmt der Schmerz zudem ab und das Epilieren wird angenehmer.
Fallstricke beim Epilieren
Wenn du dich vor dem Epilieren nicht richtig informierst und du dir nicht genügend Zeit für die Anwendung nimmst, besteht die Gefahr, dass du typische Fehler begehst und das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist.
Billiger Epilierer
Meistens beginnt das Problem schon in der Anschaffung des Epilierers. Gerade wenn du noch nie einen Epilierer benutzt hast, möchtest du wahrscheinlich nicht sofort viel Geld dafür ausgeben, bevor du überhaupt weißt, ob es für dich persönlich die richtige Methode ist.
Doch genau dann wird das Epilieren auch unangenehm.
Haare zu lang
Ein häufiger Irrtum ist, dass die Haare für die Epilation eine bestimmte Länge haben müssen. Tatsächlich ist es sogar besser, wenn die Haare vor der Prozedur relativ kurz sind. Je länger die Haare, desto schmerzhafter die Haarentfernung.
Zu schnelle Bewegungen
Ein weiterer häufiger Fehler ist, dass der Epilierer ähnlich wie ein Rasierer benutzt wird und viel zu schnell über die Haut gezogen wird. Dabei kann das Epiliergerät gar nicht alle Haare greifen und das Ergebnis ist unsauber. Zudem können Haare dabei abbrechen und folglich zu unangenehmen eingewachsenen Haaren werden.
Zu wenig Zeit eingeplant
Oft wird auch die benötigte Zeit zum Epilieren fälschlicherweise mit der Zeit gleichgesetzt, die du für eine Rasur benötigst. Dann entsteht Hektik und eben der Fehler, dass der Epilierer zu schnell bewegt wird.
Außerdem wird die Vor- und Nachbereitung vernachlässigt, was zu einer unnötig gereizten Haut führt. Du darfst zudem nicht vergessen, dass die epilierten Stellen nach der Behandlung für einige Stunden gerötet und gereizt sein können.
Schnell ein paar Minuten vor dem nächsten Termin die Beine epilieren wie bei der Rasur, ist also nicht möglich.
Beine epilieren
Was beim Epilieren der Beine zu beachten ist
An den Beinen läuft das Epilieren in der Regel am einfachsten ab. Wenn du also noch unerfahren mit der Methode bist, solltest du hier anfangen.
Neben den allgemein gültigen Tipps empfiehlt es sich, die Beinhaare mit einem Nassepilierer in der Badewanne zu entfernen.
Dann kannst du dich bei der Behandlung entspannt hinsetzen und musst dich nicht unangenehm verrenken.
Zur Epilation an den Beinen kannst du einen großen Aufsatz benutzen, um möglichst viele Haare gleichzeitig zu entfernen.
Arbeite dich von unten nach oben vor, von der Fessel bis zum Oberschenkel und damit gegen die Wuchsrichtung der Haare. Mit deiner freien Hand kannst du die Haut straff halten, um das Ergebnis zu verbessern.
Achseln epilieren
Tipps zur Epilation der Achseln
An den Achseln ist das Epilieren etwas schmerzhafter als an den Beinen, da die Haut weicher und empfindlicher ist. Zudem sind die Haare dicker und festsitzender.
Hier ist es also besonders wichtig, dass du die Haut gut vorbereitest und massierst. Falls vorhanden, solltest du den Massageaufsatz des Epiliergeräts verwenden.
Strecke den Arm senkrecht hoch, um die Haut unter den Achseln möglichst straff zu halten. Wenn möglich, straffe die Haut zusätzlich mit der Hand des ausgestreckten Arms, indem du den Arm anwinkelst.
Fahre dann langsam mit dem Epilierer gegen die Wuchsrichtung der Haare über die Achsel. Die nächsten Stunden nach der Epilation solltest du auf Deodorants mit Reizstoffen verzichten, da diese zu Hautirritationen führen können.
Bikinizone und Intimbereich epilieren
Die Bikinizone und der Intimbereich sind mitunter die empfindlichsten Körperstellen und die Epilation damit ziemlich schmerzhaft. Hier sitzen die Haare besonders tief und fest. Außerdem befinden sich im Intimbereich zahlreiche Nervenenden.
Auch hier ist also eine ausgiebige Vorbereitung nötig. Der Intimbereich sollte vorher gewaschen und gut abgetrocknet werden. Wenn du schnell anfängst zu schwitzen, kannst du Babypuder auftragen, damit der Epilierer die Haare besser greifen kann.
Der zu epilierende Bereich sollte zusätzlich mit dem Zeigefinger und Daumen straffgezogen werden. Auch im Intimbereich fährst du mit dem Epilierer gegen die Wuchsrichtung.
Um die Schmerzen zu lindern, kannst du die epilierte Partie mit Eiswürfeln oder einem Kühlbeutel kühlen. Anschließend kannst du beruhigende und entzündungshemmende Cremes auftragen. Vor allem Aloe-Vera-Gel kühlt und beruhigt die gereizte Haut.
In den nachfolgenden Tagen solltest du die Körperstelle ab und zu peelen oder massieren, um das Einwachsen der Haare zu vermeiden.
Gesicht epilieren
Wenn du Gesichtshaare mit einem Epilierer entfernen möchtest, solltest du darauf achten, dass du den dafür vorgesehenen Aufsatz oder einen speziellen Gesichtsepilierer nutzt. Damit kannst du zum Beispiel ein Damenbart effektiv und langanhaltend entfernen.
Bei Männern ist vom Epilieren des Bartes abzuraten. Das Ausreißen der festsitzenden Haare aus der empfindlichen Gesichtshaut ist extrem schmerzhaft.
Auch im Gesicht solltest du die freie Hand nutzen, um die zu epilierende Stelle zu straffen. Danach ist wiederum eine beruhigende Pflege der gereizten Gesichtshaut essentiell. Beachte, dass die Haut noch einige Zeit nach der Epilation gerötet ist.
Rötungen im Gesicht sind sehr auffällig und schwer zu verstecken. Nach der Behandlung solltest du die gereizte Haut zudem nicht zusätzlich durch das Auftragen von Make-up belasten. Du solltest das Gesicht also idealerweise abends epilieren, damit die Haut sich beruhigen kann.
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